Christian Uetz (CH, *1963) – Presse

 

«Wer schon einmal erlebt hat, wie Uetz mit seinen Texten auftritt und sie, in einem beängstigenden Tempo alle auswendig rezitierend, dem Publikum sozusagen in den Schlund wirft, wird diese Performance so schnell nicht vergessen. Eine Macht ist in diesen rhythmisierten Texten, ein Sog in der lautmalerischen Sprache, die von Verschiebungen, Auslassungen und Verdoppelungen lebt, und einen Ernst strahlt dieser Autor aus; ihm ist ernst mit der Sprache, obwohl er damit spielt.» (Solothurner Zeitung)


«Ein Energiephänomen, dieser Uetz. Existenziell ist diese Poesie oft, und immer wieder sehr erotisch.» (Facts)


«Uetz bearbeitet ziemlich drastisch den deutschen Sprachschatz. Seine Gedichte taumeln, stolpern durch und über die Worte. Die Silben werden lautmalerisch gesperrt, ihre Fugen mit Buchstaben verdichtet, bis sie zu bersten drohen oder sich die Worte in eine neue Bedeutung, in eine andere 'Tolldtallität' entladen.» (Berliner Zeitung)


«Gedichte ereignen sich nicht nur auf dem Papier, sondern auch auf der Zunge, Gedichte sind Sprachkörper, die mit Lippen, Gaumen, Zunge und Zähnen gekostet, umspielt, bearbeitet werden müssen. Die Lyrik von Christian Uetz trägt diesem 'oralen’ Charakter von Gedichten Rechnung – nicht nur im Vortrag […], sondern auch im Wortmaterial selbst: da hallen Silben nach, verdoppeln sich Klänge, verschieben sich Laute, da erzeugt ein Lautkomplex einen Versprecher, da erscheinen 'Verschreiber’, spriessen um einige Buchstaben zuviel aus dem ohnehin schon verwandelten Wort: 'ein Klanggewitter, ein Weltgewieher, ein Allgelall.' Diese Polyphonie ist auch eine des Sinns; es verschieben sich nicht nur Klänge, mit ihnen verschieben sich auch untrennbar die Bedeutungen. Uetz führt virtuos vor, wie nicht nur ein 'Gedicht’ zu 'Nicht’ wird, er zeigt auch das Gegenteil: wie Dichtung entsteht, die umso komplexer wird, je un-ein-deutiger sie ist. Christian Uetz […] ist ein philosophischer Poet, der seine Trauer, seine Skepsis und seine Wildheit einigen Spiel-Regeln unterwirft: nehmen Sie diese Einladung zum Lesen, Schmecken und Durchdenken von Gedichten an! Die Entdeckung äusserst ungewöhnlicher Gedichte aus der Schweiz: Gedichte, in denen der Sinn sich gegen und mit allen Metamorphosen der Worte behauptet, wenn auch kein Buchstabe auf dem anderen bleibt.» (amazon.de)



Dokumentation: gruppe01, «Nenns Nicht», Christian Uetz

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